Gemeingut

Güter zur Deckung der alltäglichen Grundbedürfnisse sollten so weit wie möglich in kommunaler Hand sein, also gemeinsam verwaltet werden. Dazu gehören Bildung (Schulen und Universitäten), Gesundheitswesen (Krankenhäuser), (Ab-)Wasser- und Strom-Versorgung… und eben auch Wohnraum!

Wohnhäuser “vergesellschaften”

Auch wenn es schade ist, dass das “Alte Stadtarchiv” aus kommunalem Besitz verkauft wird, sollte es dennoch nicht in “private Hand” übergehen.
Wie bereits mit anderen Projekt- und Wohnhäusern in Greifswald geschehen, soll an dieser Stelle durch eine kollektive und partizipative Struktur die Immobilie “vom Mietmarkt genommen” werden, sodass gemeinschaftlich verwaltetes Wohnen jenseits von Profitinteressen ermöglicht wird.

Die Eigentumsfrage: Community Land Trust

Vorbild für uns ist das Solidar-Modell des Community Land Trust (CLT). Dieses sieht eine zweiteilige Rechtsstruktur vor. Eine gemeinnützige Institution übernimmt die Grundstücke und verwaltet diese treuhänderisch. Gleichzeitig liegt die Verantwortung über die Ausgestaltung bei einem Zusammenschluss der tatsächlichen Nutzer:innen des Objektes.
Ziel ist dabei, dass Überschüsse möglichst nicht nach Außen abgeleitet werden können, sondern in den Objekten verbleiben.

Stiftungskooperation

Unser Trägerverein stattArchiv e.V. plant, eine Kooperation mit einer gemeinnützigen Stiftung einzugehen. Die Stiftung soll dabei Eigentümerin des Anwesens werden, die das Grundstück mit ihrer Eintragung im Grundbuch als externes Korrektiv vor dem Weiterverkauf schützt.

Uns als Verein wird dann das Grundstück über einen Erbbaurechts-Vertrag zur Verfügung gestellt, der die rechtlichen Freiheiten der tatsächlich vor Ort wirkenden Vereine und Menschen auf lange Sicht gewährleistet.

Einige Stiftungen haben sich – mit inhaltlichen und regionalen Unterschieden – als “Grund-und-Boden-Stiftungen” diese Aufgabe zum Stiftungszweck gemacht und dabei Wohn- und Geschäftshäuser (manchmal auch landwirtschaftliche Flächen oder Waldgrundstücke) treuhänderisch übernommen und diese zur Selbstverwaltung an die Gruppen und Initiativen “zurückgegeben”.

Bekannte Beispiele:
– Stiftung Trias für Boden, Ökologie und Wohnen
    → https://www.stiftung-trias.de
– Stiftung Edith Maryon zur Förderung sozialer Wohn- und Arbeitsstätten
    → https://maryon.ch/
– Stiftung Freiräume
    → https://stiftung-freiraeume.de
– Syndikatstiftung
    → https://www.syndikatstiftung.org
– Projektwerkstatt auf Gegenseitigkeit
    → https://gegenseitig.de
– Stadtbodenstiftung
    → https://www.stadtbodenstiftung.de

Auch das Mietshäuser Syndikat (MHS) orientiert sich an diesem bewährten Modell des CLT in Form von einer GmbH mit 2 Gesellschaftern.
    → https://www.syndikat.org

Chancen

Für uns bietet das Stiftungsmodell viele Möglichkeiten. Unser Projekthaus “stattArchiv” kann sich in eine Vernetzung von Initiativen einreihen, die eine Solidargemeinschaft zur gegenseitigen Absicherung bilden. Dort können bereits etablierte Hausprojekte den neueren Projekten mit Wissen und finanzieller Stütze zur Seite stehen.