Projekt

Aktiv sein für eine bunte und vielfältige Gesellschaft und den bewussten und effektiven Umgang mit Ressourcen haben wir uns auf die Fahne geschrieben. Gemeinschaftliches Wohnen ist ein Thema, das uns zusammengebracht hat. Sichere und planbare Mieten für uns und andere ist ein Ziel, das uns zu diesem Hauskauf motiviert.

Mit dem Kauf des Stadtarchivs möchten wir einen Ort des Austauschs erschaffen und echte Begegnung zwischen Menschen ermöglichen. Wir wünschen uns eine Kultur des Teilens, des Reparierens, des Wiederverwendens und Wertschätzens. Einerseits um die Umwelt zu schonen, andererseits um die Menschen zusammen zu bringen.

Außerdem soll es Menschen aller sozialen Schichten und Einkommensverhältnisse möglich sein, ihren Wohnort frei zu wählen.
In Greifswald zu wohnen, wird zunehmend teurer und immer mehr Menschen können sich das Leben in der Hansestadt nicht mehr leisten. Nur dort, wo sich viel daran verdienen lässt, wird investiert.

Mit der Ausschreibung des “Alten Stadtarchiv” durch die Stadt steht nun die Frage im Raum: Welche Interessen sollen bei der Sanierung und zukünftigen Nutzung des Hauses im Fokus stehen? Statt mit Wohnraum-Vermietung externe Gewinne zu erzielen, möchten wir durch einen gemeinschaftlich genutzten Begegnungsort bezahlbare Mieten ermöglichen und ein Haus für Menschen verschiedener sozialer Schichten sein. Dies beugt einer “Entmischung” (Gentrifizierung) der Stadt vor und führt zu einer engagierteren und solidarischeren Nachbarschaft.

Unsere Überlegungen zur weiteren Nutzung des Hauses beinhalten zwei Ideen:

In der Arndstraße 2 sollen zum einen gemeinschaftliche Wohnräume entstehen. Dabei gibt es experimentelle Ideen des Zusammenlebens, die erprobt werden sollen, wie zum Beispiel das Konzept des Funktionalen Wohnens. Aber auch klassische WGs in unterschiedlichen Größen sollen ihren Ort finden.

Zum anderen schaffen wir weitere “Offene Räume”, in denen sich auch Menschen, die nicht zu den Bewohner:innen des Hauses gehören, begegnen können. Diese sollen für alle Menschen, Nachbar:innen, Projekte und Initiativen zur regelmäßigen, aber auch einmaligen Nutzung offen zur Verfügung stehen.

Bei beiden Ideen stehen geteilte Ressourcen und der Kontakt zueinander im Vordergrund.
Wenn Menschen nicht mehr alles selbst kaufen, sondern mit ihren Nachbar:innen teilen, sparen sie nicht nur finanziell, sondern erleben auch mehr Gemeinschaft und vereinsamen weniger.

Essen, Möbel, Bücher, Kleidung,.. von all dem gibt es in unserer Gesellschaft genug. Zeit, Zufriedenheit, Kontakt, Wertschätzung für das, was wir haben, das wünschen wir uns mehr und möchten dafür einen weiteren Ort gestalten.

Praktisch heißt das, entsprechende Angebote zu schaffen, wie zun Beispiel eine Fahrradreparatur-Station oder einen Nachbarschafts-Keller (mit Werkzeugen, Spielsachen, Sportgeräten, … für alle). Das Konzept eines gemeinnützigen Leih-Ladens könnte hier Anwendung finden.

Auch ein Nachbarschaftstreffpunkt im Erdgeschoss und im Hof ist geplant. Hier möchten wir generationenübergreifende Begegnungen fördern. Kindern und Erwachsenen von außerhalb und aus der Gemeinschaft bieten wir an, in Kontakt zu kommen, zu spielen und ein soziales Miteinander zu gestalten. Co-Working-Spaces und offene Werkstätten können zum gemeinsamen Arbeiten motivieren.